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Gemmomazerate - die heilende Kraft aus den Knospen


Der Begriff Gemmotherapie ist vom lateinischen "gemma" abgeleitet und heißt soviel wie Knospe, Auge aber auch Juwel. Gemmotherapie ist eine junge Form der Phytotherapie.

Ihr Begründer ist der belgische Arzt Pol Henry, der in den 50er Jahren begann mit einem Gemisch aus Alkohol und Glycerin die Heilkräfte aus Knospen und Schösslingen zu lösen. Pol Henry bezeichnete diese Methode als Phytoembryotherapie. Den Begriff der Gemmotherapie führte der französische Arzt Dr. Max Tétau ein.





In den Knospen sind die wichtigen Eiweißbausteine, die Aminosäuren, wesentlich stärker vertreten als später in den Blättern. Sie unterstützen die Ausscheidung von Schadstoffen aus den Zellen und regulieren die Zusammensetzung der Bluteiweiße. Auch ist der Vitamin-C-Gehalt bei Beerenpflanzen in den Knospen höher als später in der reifen Frucht. Weiters haben sie Flavonoide in konzentrierter Form, die eine antibakterielle, antivirale oder antiallergische Wirkung haben.

Damit die Wirkstoffe nicht von der Magensäure zerstört werden, werden Gemmomittel als Mundspray auf die Mundschleimhaut gesprüht – so gehen die Proteinbausteine und Flavonoide direkt ins Blut.


Jetzt ist die beste Zeit sich ein Gemmomazerat zuzubereiten, denn die Knospen sind in ihrer höchsten Wachstumskraft!

Bei den Gemmomazeraten wird eben genau diese Kraft in den Knospen genutzt, die Knospen enthalten das gesamte Potential und alle lebenswichtigen Informationen der Pflanze.


Ich möchte Euch gerne eine kleine Geschichte erzählen.

Eine Freundin von mir, leidet an einer leichten Allergie.

Ausgelöst durch verschiedene blühende Gräser.

Einmal, als sie mir wieder ihr Leid klagte, und gleichzeitig auch sagte, sie hätte gern ein natürliches Mittel dagegen, gab ich ihr ein Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere. Sie bedankte sich, blickte mich aber etwas skeptisch an, ob ihr das auch wirklich helfen würde. Ein paar Tage später hat sie mich angerufen und mir erzählt, dass sie dann doch noch in die Apotheke gegangen ist, um sich dort etwas gegen ihre allergischen Reaktionen zu holen. Als die Apothekerin ihr ein Fläschchen in die Hand drückte, sah sie, dass es ein Fläschchen war mit einem Gemmomazerat von der schwarzen Johannisbeere!

Dies bestätigt meine Wahrnehmung, dass das Interesse an natürlichen Heilmittel immer mehr zunimmt und auch die Gemmotherapie immer populärer wird.


Ein Gemmomazerat zuzubereiten geht ganz leicht und könnt ihr gut selbst zu Hause machen!

Man verwendet immer frische Knospen von Bäumen und Sträuchern und braucht für ein Mittel auch nur ein Teelöffelchen voll Knospen, die man im besten Fall von verschiedenen Pflanzen der gleichen Gattung nimmt und keinesfalls die Knospe pflücken, die am Ende eines Zweiges sitzt. Die beste Zeit zum Sammeln, ist wenn die Knospen kurz vor dem Aufspringen aber noch geschlossen sind.

Früh erntereif sind eben zum Beispiel die Knospen der Birke!

Bei der Johannisbeere würde ich noch etwas zuwarten und die Knospen gut beobachten.

Jedenfalls nie von Pflanzen ernten, die neben stark befahrenen Straßen wachsen oder neben gedüngten und gespritzten Äckern.


Hier erfahrt ihr, wie man ein Gemmomazerat selbst herstellt und wofür wir Birkenknospenmazerat und ein Mazerat der schwarzen Johannisbeere anwenden



Das braucht ihr für ein Mazerat:

1g frisch gepflückte Knopsen (jeweils nur von einer Sorte)

100ml Glycerin (85%)

100ml Alkohol (70%, unvergällt)

Die frisch gepflückten Knospen abwiegen und mit einem scharfen Messer zerkleinern, in ein Fläschchen oder Schraubglas geben. 10ml Glycerin und 10 ml Alkohol in einem Messbecher mischen und zu den Knospen füllen. Das Fläschchen/Schraubglas gut verschließen und 3 Wochen an einem warmen Ort ohne Sonneneinstrahlung stehen lassen.

Einmal täglich schütteln.

Nach dieser Zeit 90ml Glycerin und 90 ml Alkohol in einem Messbecher mischen.

Knospenmazerat durch ein feines Sieb abgießen und das Mazerat dazugeben und alles mit einem Plastiklöffel gut umrühren. Das fertige Mittel in ein Sprühfläschchen füllen und gut verschließen und mit Knospennamen und Herstellungsdatum beschriften.

Das Gemmomittel nicht länger als 2 Jahre aufheben.

Birkenknospenmazerat (Betula pendula oder Betula pubescens)

Die Birke wird seit Urzeiten vielfältigst genutzt.

Der Birke habe ich einen eigenen Blogbeitrag gewidmet.

Dort findet ihr mehr zu ihrer Verwendung, aber auch Mhyten, Legenden und Geschichten rund um diesen Baum des Lichts und des Frühlings.

Das Mazerat wirkt entgiftend und erneuernd, kann als Frühjahrskur angewendet werden, zb. gemeinsam mit einer Teekur aus Birkenblättern und Brennesselblättern.

Es hilft auch bei Gelenksbeschwerden.

Gemeinsam mit dem Mazerat der schwarzen Johannisbeere kann sie Allergien lindern.


Mazerat der schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum)

Schwarze Johannisbeerenknospen strotzen vor Kraft.

Sie enthalten eine große Menge an Vitamin C und ihr Aroma erinnert an herrliche Sommertage.

Die Knopsen verströmen schon einen betörenden Duft, wenn ihr sie nur leicht mit Euren Fingern reibt.

Die schwarze Johannisbeere wurde schon im 12.Jahrhundert unter Hildegard von Bingen als Heilmittel beschrieben, auch um die Wirkung anderer Mittel zu unterstützen.

Im 18. Jahrhundert wurde das Mittel bei verschiedensten Beschwerden eingesetzt wie Fieber, Gelbsucht oder Melancholie.

Das Mittel hilft bei entzündlichen Prozessen. Es stärkt das eigene innere Feuer.

Ich habe das Mazerat der schwarzen Johannisbeere immer griffbereit.

Wenn ich erste Anzeichen von Halskratzen habe, hilft mir immer ein Sprühstoß des Mittels.

Auch wenn meine Stimmbänder beansprucht sind, leistet es mir gute Dienste!

Weiters hilft es bei Heuschnupfen, Allergie, akutem Schnupfen, schleimigem Husten, Akne, Ekzemen, Herpes, Aphthen, Nesselfieber, unterstützend bei Gelenkbeschwerden, Gastritis, Reizdarm, Migräne, akute Blasenentzündung, Prostatabeschwerden.

Da die schwarze Johannisbeere die Hormonproduktion in der Hypophyse und den Nebennieren harmonisiert, beeinflußt sie den Stoffwechsel und das Immunsystem auf eine positive Weise.



Ich wünsche euch viel Freude beim Ausprobieren.

Falls ihr Fragen habt schreibt mir gerne. Auch interessiere ich mich immer für Eure persönlichen Erfahrungen, die ihr mit den Mazeraten sammelt!


Alles Liebe,

Lilian



Die von mir beschrieben Informationen werden mit größtmöglicher Sorgfalt zusammen getragen.

Alle Rezepte und Anwendungen ersetzen aber keinen Besuch beim Arzt.

Bei unklaren oder heftigen Gesundheitsbeschwerden bitte immer einen Arzt aufsuchen .

Bei Schwangeren und Kindern immer vorher eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären. Wenn du meine Rezepte und Anleitungen nachmachst, dann machst du das auf eigene Gefahr! Es wird keine Haftung übernommen.


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