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Birke (Betula pendula, Betula pubescens)

der Baum des beginnenden Jahres, des beginnenden Frühjahrs, des beginnenden Lebens!


mhd. birke, ahd. birka, ags. birce, aengl. bierce, an. birk, bret. bezo, kymr. bedwen, schott. beithe, ir.beith gheal, altir. beithe

Die Birke hat ihren Namen vom Weiß der Rinde.(bircha aus der indogerm. Wurzel bher(e)=glänzend weiß)

An dieser weißen, quergestreiften, später längsrissig und borkig aufgeplatzten Rinde ist die Birke auch am besten erkennbar.

Die Birke ist lichtbedürftig und wirkt selbst auch sehr hell und luftig!

Die keltische Naturgöttin Brigid gilt als ihr zugehörige Göttin. Brigid läuft im Frühling durch das Land und bringt Leichtigkeit und Frische, bringt alles ins Fließen.

Die Birke steht für fröhliches, lichtvolles Wachstum und Gedeihen!

Sie ist der Baum des Anfangs, sie bereitet die Erde und die Seele auf das Neue vor.

Sie gilt als Pionierbaum.

Die Birke ist ein Baum der nicht sehr alt wird. 80- 120 Jahre wächst sie, bevor sie wieder anderen Bäumen Platz macht. Sie kann aber sowohl harten Fels, armen Sand als auch saures Moor besiedeln.

Das Birkenholz ist zäh und elastisch, doch verfault es schnell. Die Rinde dagegen ist dauerhafter.

Unsere Vorfahren haben die Rinde der Birke auch sehr vielfältig genutzt.

Für Boote und Kanus, als Behälter, gegerbt für Eimer und Schuhe.

Birkenrinde hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, deswegen brennt sie so gut und hilft uns in unseren Camps oft beim Feuermachen als zuverlässiger Zunder.

Die Ojibwa benutzten die Birke auch bei ihren Zeremonien in Schwitzhütten,

und sie bedeckten ihre Tipis mit Rinde.

Aus Birkenholz werden auch die bekannten Kuksa hergestellt.

Kuksa sind traditionelle Holztassen der Sámi, der ursprünglichen Völker Lapplands. Sie werden in sorgfältiger Handarbeit aus nur einem Stück Holz hergestellt und verziert. Wir lieben es wenn wir länger draußen sind, zum Beispiel bei unseren Camps, unseren Kaffee oder Tee aus der Kuksa zu trinken. Schmeckt gleich nochmal so gut! :-)



Da der Birke eine beschützende Kraft zugeschrieben wurde, wurde ihr Holz für Wiegen und Krippen verwendet um die Babys und Kinder vor schlechten Einflüssen zu bewahren.

Mit einem Birkenreisigbesen wurde rituell der Geist des alten Jahres aus dem Hause gejagt, danach wurde der Besen als Schutzzauber über die Haustür oder an den Dachgiebel gehängt.

Im sibirischen Schamanismus war die Birke Weltenbaum und wurde als "udesi-burchan", als "Gottheit der Tür" geehrt. Sie hilft dem Schamanen in die Welt der Geister einzudringen und- ganz wichtig- auch wieder zurückzukehren.

Bei den Kelten galt die Birke als Seelenführerin. So wie die Göttin Brigid wurde sie als göttliche Mutter und Göttin der Liebe geehrt. Ihr physischer Körper ist sanft und erscheint als demütig, doch sie steht für eine der stärksten Kräfte des Universums: der Liebe und der Fürsorge!

Frühjahrs- und Fruchtbarkeitsriten fanden überall in Birkenhainen statt.

Das gefiel der Kirche gar nicht und sie begann diese alten Riten "umzudrehen"... ein Birkenzweig wurde in die Kirche gebracht und es wurde ein Frühlingsfest gefeiert. (Maienstangen im 13Jhd.)



"Willst Du die Birke verstehen, musst Du zur Birke gehen"

eine Baummeditation


In den letzten Wochen hat mich die Birke wie magisch angezogen.

Ãœberall hab ich Birken gesehen wo sie mir davor vielleicht gar nicht aufgefallen sind!

Ich musste hingehen und mich anlehnen. Hatte das Bedürfnis in Birkenwäldchen zu verweilen.

Habe prachtvolle Exemplare des Birkenporlings gefunden, geerntet und getrocknet.

Hab mich auf vielen verschiedenen Ebenen mit diesem lichtvollen Baum beschäftigt.

Hab meine ganze Familie "angesteckt" und gemeinsam haben wir noch mehr entdeckt...


Ich möchte Euch sehr gerne zu einer Baummeditation

mit der Birke einladen!

Das braucht ihr: eine kleine Sitzunterlage, ein Schreibheft oder Skizzenblock oder Tagebuch, Stifte, Trinkwasser, warmes Gewand, da ihr eine zeitlang in Ruhe verweilt!


Nehmt Euch etwa eine halbe Stunde Zeit, bei einer Birke Eurer Wahl, mehr Zeit geht natürlich immer!

Am Besten ist, wenn es ein etwas abgelegener Platz ist, wo Du ungestört bist und nicht die Blicke von Fremden fürchten musst. Vielleicht ist Dir das aber auch ganz egal und du kannst trotzdem gut bei Dir bleiben.


Nimm Dir Zeit ruhig zu werden und anzukommen.

Lass Dich den Baum kennenlernen mit all Deinen Sinnen.

Fühle ihn, fühle seine Rinde, seine Ästchen, seine Knospen oder Blätter, den Verlauf des Stammes hinauf und hinunter bis zum Übergang in das Erdreich!

Rieche ihn und vielleicht lasst Du Dich ihn auch schmecken.

Versuche so, all Deine Sinne zu wecken!

Dann lehn Dich an den Baum oder setz Dich auf Deiner Sitzunterlage so hin, dass Du Dich bequem anlehnen kannst.

Schließe Deine Augen und richte Deine Aufmerksamkeit auf Deine Atmung!

Atme ein und atme aus und lass Deine Gedanken ruhig werden.

Dann stell Dir vor, wie Du gemeinsam mit dem Baum atmest.

Du findest Deinen ganz eigenen Weg, wie das gehen kann.

Ich selbst stelle mir gerne vor, dass ich beim Einatmen bis in die obersten Astspitzen atme und beim Ausatmen ganz tief hinunter bis zur letzten Wurzelspitze. (Die Birke ist ein Flachwurzler, deswegen geht es vielleicht nicht so tief hinunter, aber dafür weit im Umkreis um den Baum hinein in das flache Erdreich.)

Ich nehme mir dafür Zeit, denn ich selbst brauche immer ein wenig damit sich meine Gedanken beruhigen. Dann nimm Dir Zeit um zu tönen. Das kann auch ganz leise sein- nur für Dich und den Baum. Lass einfach Töne zu, die in Dir auftauchen, lass Dich selbst überraschen und versuche Dich ohne "Wollen" auf das was passiert einzulassen!

So stellst Du noch mehr Verbindung zu dem Baum her.

Dann achte einfach darauf was geschieht. Bemerke, was es zu bemerken gibt!

Was für Gefühle tauchen auf, was für Gedanken, was für Bilder und vielleicht Erinnerungen.

Nimm Dir Zeit da hin zu spüren.

Wenn du magst kannst Du Dir auch vorstellen, wie es wäre, wenn Du Birke wärst- wie würdest Du gehen, wie würdest Du sprechen, wenn Du Dir die Birkenqualität zu eigen machen würdest. Das kann ein lustiges und auch aufschlussreiches Experiment sein! :-)

Dann lehn Dich noch einmal ganz bewusst an den Baum und lass in Deinem Tempo diese Mediation ausklingen. Mach 3 tiefe Atemzüge und öffne mit dem dritten Atemzug Deine Augen!

Schau Dich um und bemerke was Du siehst rund um Dich. Benenne es im Stillen. Dies führt Dich wieder sanft zurück ins Hier und Jetzt!

Dann nimm Dir Zeit um in ein Büchlein Deine Eindrücke zu schreiben.

Brigid, die Göttin die der Birke zugeschrieben wird, ist auch die Göttin der Dichtkunst und der Musik!

Vielleicht magst Du ein kleines Gedicht schreiben oder ein Lied.

Einfach so, für Dich, oder um es dann Deinen Liebsten vorzulesen!

Vielleicht magst Du auch ein Bild der Birke skizzieren.

Dabei geht es gar nicht so sehr darum, die Birke fotorealistisch abzumalen, sondern das was für Dich sichtbar bzw fühlbar geworden ist auf das Papier zu bringen um dann darauf zu schaunen und liebevoll schauend zu bemerken

Hier sehr ihr das Bild einer Birke, gemalt von einer Frau, nach einer begleiteten Baummeditation!





Die Birke als Heilmittel

Seit der Steinzeit wird die Birke auch medizinisch verwendet. Sie wirkt harntreibend, gilt als entschlackend für Blase und Niere.

Mit den jungen Blättern im Frühling kannst Du eine entschlackende Teekur machen, ich mache dies gerne gemeinsam mit Brennnesselblättern.

Auch der Birkensaft ist als entschlackend bekannt. In Russland und Lettland wird der Saft zur Verjüngung getrunken.

Unsere Großeltern haben Birkenwasser als Haarwasser verwendet.

Dass davon die Haare aber wieder gewachsen sind glaube ich nicht ;-)

Birkenöl und Birkenteer wurde in der Volksmedizin für Salben bei Ekzemen verwendet.

Bei unseren Waldschaukelcamps verwenden wir das Birkenteer als natürlichen Kleber :-)


Für Hildegard von Bingen ist die Birke ein Sinnbild für Leichtigkeit und Fröhlichkeit.


In einem anderen Blogbeitrag findest Du, wie Du Dir ein Gemmomazerat aus Birkenknopsen zubereiten kannst. Das Mazerat der Birkenknospen verwenden wir vorbeugend gegen Allergien im Frühling.

Weiteres dazu findest Du in dem Blogbeitrag zu den Gemmomazeraten!


Birkenporling!

Dieser Pilz wächst auf geschwächten oder abgestorbenen Bäumen.

Birkenporling in Streifen geschnitten wurde auch bei unserem "Ötzi" gefunden.

Man vermutet, dass er ihn für seine Magenprobleme als Teeaufguss genutzt hat.

Für einen Teeaufguss ist es aber wichtig nur die schönsten Pilze zu nehmen! Man kann Birkenporling aus Wildsammlung auch kaufen.

Eine Teekur kann im Frühling als Kur getrunken werden!



Zum Abschluss möchte ich Euch noch dieses kleine Gedicht zu Birke schenken:





Anmutigste Amme

von allem neugeborenen Leben

unbesiegbare Beschützerin

vor unheilvollem Streben

Prinzessin des Lichts

das Dunkel mit Freude erfüllend

Große Weberin

auf dem Stuhl von Mutter Erden

zeig uns den Weg vom Vermehren der Schmerzen

zu harmonischem Leben,

mit Unschuld im Herzen!

Das innere Kind nährend

und seinen Durst stillend

Es sind die Kinder,

die die ersten sein werden!





Alles Liebe und viel Lichtvolles,

Lilian





Die von mir beschrieben Informationen werden mit größtmöglicher Sorgfalt zusammen getragen.

Alle Rezepte und Anwendungen ersetzen aber keinen Besuch beim Arzt.

Bei unklaren oder heftigen Gesundheitsbeschwerden bitte immer einen Arzt aufsuchen .

Bei Schwangeren und Kindern immer vorher eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären. Wenn du meine Rezepte und Anleitungen nachmachst, dann machst du das auf eigene Gefahr! Es wird keine Haftung übernommen.


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